01.04.2014
Das Nervengift Botulinumtoxin A, besser bekannt als Botox, glättet nicht nur Falten. Es kann offenbar auch gegen Depressionen helfen, wie eine Studie aus den USA jetzt zeigt.
Bei mehr als der Hälfte der Studienteilnehmer, die unter moderaten bis schweren Depressionen litten, verbesserten sich die depressiven Symptome durch eine Botox-Injektion zwischen die Augenbrauen deutlich. Im Vergleich zu einer Scheinbehandlung, bei der sich die Symptome nach sechs Wochen um 21 Prozent verringert hatten, gingen sie mit der Anti-Falten-Spritze um fast die Hälfte zurück, schreiben die Studienleiter in der Fachzeitschrift Journal of Psychiatric Research. Auch die Rate, mit der Depressionen erneut aufflackerten, verringerte sich demnach durch die Behandlung mit dem Nervengift um ganze 27 Prozent. Bei der Scheinbehandlung verringerte sich die Rate nur um sieben Prozent.
Der Grund für den Erfolg der Anti-Falten-Spritze, vermuten die Wissenschaftler, liegt in der Eigenschaft von Botulinumtoxin A, die Muskulatur der Augenbrauen zu lähmen. Dies führt nicht nur zu einer geringeren Faltenbildung, wie sie bei Schönheitsbehandlungen erwünscht ist. Vielmehr scheint hier die Gleichung zu passen: Wer die Stirn nicht runzelt, ist weniger depressiv. Die Studie stütze die These, dass sich der Gesichtsausdruck eines Menschen auf seine Stimmung auswirke, so die Forscher. Ihre Ergebnisse eröffneten Patienten und Ärzten nun einen komplett neuen Ansatz, wie Depressionen behandelt werden könnten, hoffen die Wissenschaftler.
HH