17.04.2012
Die Wissenschaftler aus Australien, Kanada, Frankreich, Neuseeland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten hatten den Salzgehalt von 2.124 Lebensmitteln in sieben Produktkategorien aus sechs Fast-Food-Ketten unter die Lupe genommen. Untersucht wurden Frühstücksangebote, Burger, Hähnchen-Produkte, Pizza, Salate, Sandwiches und Pommes frites. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Zeitschrift CMAJ, Canadian Medical Association Journal.
Spitzenreiter in der Salzhitliste sind demnach die USA und Kanada, deren Fast-Food-Produkte einen deutlich höheren Gehalt an Natrium, einem Bestandteil von Salz, aufwiesen als Burger und Co. aus Großbritannien und Frankreich. Beispielsweise enthielten die Hähnchen-Nuggets einer Fast-Food-Kette in Kanada zweieinhalbmal so viel Natrium wie Hähnchen-Nuggets des gleichen Unternehmens in Großbritannien. In Zahlen: 600 Milligramm Natrium (1,5 Gramm Salz) pro 100 Gramm in Kanada verglichen mit 240 Milligramm (0,6 g Salz) pro 100 g in Großbritannien.
Die Unterschiede zwischen den Ländern zeigen, dass das oft zitierte Argument der Nahrungsmittel-Hersteller, der Salzgehalt sei aus technischen Gründen bei der Lebensmittelverarbeitung nicht zu senken, nicht gilt, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler um den Kanadier Dr. Norman Campbell von der University of Calgary. Wo eine freiwillige Verringerung von Kochsalz nicht funktioniere, müsse dies durch entsprechende Vorgaben geregelt werden.
Ein Wechsel hin zu einer salzarmen Ernährung ist wünschenswert, da ein Zuviel an Kochsalz zu hohem Blutdruck und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Im Umkehrschluss könnte ein geringerer Salzgehalt im Essen dazu Beitragen, die Zahl von Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. "Weniger Salz im Fast Food scheint technisch durchaus möglich zu sein – und da viele Menschen gerne Fast Food essen, wäre dies ein Gewinn für die Gesundheit der Bevölkerung", so die Forscher.
HH