08.12.2016
Fieber ist immer ein Zeichen dafür, dass sich der Körper mit Krankheitserregern auseinandersetzt, erklärt Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Würrtemberg. „Fieber ist also keine Krankheit, sondern eine Abwehrreaktion des Körpers. Kinder fiebern häufiger, weil ihr Organismus sich noch nicht mit so vielen Krankheitserregern auseinandergesetzt hat", erklärt der Apotheker. Kinder können auf Magen-Darm-Infekte also genauso mit Fieber reagieren wie auf eine Bronchitis. Bei Fieber werden die meisten Kinder müde, abgeschlagen und oftmals quengeln sie mehr. Weitere Anzeichen sind glasige Augen, Gliederschmerzen oder Frösteln. In der Regel haben fiebernde Kinder auch wenig Appetit. „Wichtig ist in jedem Fall aber, dass das Kind genügend Flüssigkeit in Form von kühlen Getränken zu sich nimmt.“, ergänzt Gulde. Kühlende Wadenwickel sind ein bewährtes Hausmittel, um Fieberspitzen erträglicher zu machen. Sie werden allerdings nicht angewendet, wenn das Fieber von Schüttelfrost begleitet wird. Dann ist es besser, das Kind mit Wärmeflaschen oder Decken zu versorgen.
Auch medikamentös kann Fieber behandelt werden. „In den Apotheken gibt es kindgerechte Arzneimittel, die als Saft oder Zäpfchen gut helfen. Als Wirkstoffe haben sich Paracetamol oder Ibuprofen bewährt. Kinder dürfen keine Acetylsalicylsäure (ASS) bekommen, da der Wirkstoff in seltenen Fälle eine lebensbedrohliche Leber-Hirn-Erkrankung – das so genannte Reye-Syndrom - auslösen kann", erklärt der Apotheker. Generell sollte abgewogen werden, ob und ab wann man das Fieber medikamentös senkt. Etwa, wenn ein Kind zu Fieberkrämpfen neigt, das Kind durch hohes, über Tage andauerndes Fieber zunehmend erschöpft ist und nicht mehr genug Flüssigkeit aufnehmen kann oder will. In diesen Fällen ist auch ein Arztbesuch dringend empfohlen.
Bei Fieber erhält man die verlässlichsten Werte bei einer rektalen Messung im Po. Neuere Fieberthermometer kommen auch über Messungen im Innenohr zu verlässlichen Werten. Von Fieber spricht man bei Kindern ab einer Körpertemperatur von über 38 Grad Celsius rektal gemessen – im Ohr oder Mund ab 38,5 Grad Celsius.
LAV Baden-Würrtemberg/NK