11.09.2015
Fisch zu essen ist gut für die Gesundheit, und zwar nicht nur für die körperliche: Einer neuen Studie zufolge beugt Fisch offenbar auch Depressionen vor – zumindest, wenn man in Europa lebt.
Für die Studie wurden Daten aus mehreren Arbeiten zwischen 2001 und 2014 gebündelt und neu untersucht. Dabei stellte sich heraus: Personen, die am meisten Fisch aßen, hatten ein um 17 Prozent geringeres Depressionsrisiko im Vergleich zu jenen, die am wenigsten Fisch verzehrten. Allerdings galt dies nur für die Daten aus europäischen Studien. Das berichten Forscher der Qingdao Universität in China online im Fachblatt Journal of Epidemiology & Community Health. Der positive Einfluss des Fischverzehrs zeigte sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen, wobei Männer mit einem um 20 Prozent geringeren Depressionsrisiko noch etwas deutlicher davon profitierten. Bei Liebhaberinnen von Fischgerichten war die Erkrankungsgefahr um 16 Prozent geringer.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie gehandelt habe, lasse sich daraus zwar keine definitive Schlussfolgerung ziehen. Allerdings gebe es mehrere plausible biologische Erklärungsmöglichkeiten für den gefundenen Zusammenhang. So sei es zum Beispiel denkbar, dass die im Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren Mikrostrukturen im Gehirn veränderten und sich auf die Aktivität Dopamin und Serotonin auswirkten. Diese Nervenbotenstoffe sind an der Entstehung von Depressionen beteiligt. Des Weiteren könnten die qualitativ hochwertigen Proteine, Vitamine und Mineralstoffe in Fisch dabei helfen, Depressionen abzuwehren, vermuten die Forscher. Nicht zuletzt sei der Fischverzehr ein Hinweis auf eine gesunde und nahrhafte Ernährung. Warum davon jedoch nur Europäer zu profitieren scheinen, bleibt eine offene Frage.
HH