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Fischöl: Omega-3-Fettsäure kann Chemotherapie stören

10.04.2015

Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhalten, sind verzehren fetten Fisch und Fischöl-Produkte besser nur zurückhaltend. Zumindest an den Tagen unmittelbar vor und nach der Chemo sowie am Therapietag selbst. Das raten Forscher um Dr. Laura Daenen von der Universität Utrecht.

Blaues Arzneifläschchen, aus dem Fischölkapseln herausgeschüttet wurden
Präparate mit Fischöl werden von vielen Krebspatienten ergänzend zu ihrer Therapie eingenommen.
© Schlierner - Fotolia

Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine bestimmte Omega-3-Fettsäure die Wirkung von Krebsmitteln aufheben kann. Diese ist in relevanten Konzentrationen in Hering und Makrelen sowie in vielen Fischöl-Produkten enthalten, berichten sie in der Online-Ausgabe des Fachjournals "JAMA Oncology". Bei der Fettsäure handelt es sich um die sogenannte Hexadeca-4,7,10,13-Tetraensäure. In einer früheren Studie hatte die Arbeitsgruppe herausgefunden, dass diese Fettsäure bei Mäusen schon in geringsten Mengen die Wirkung der Chemo-Medikamente stört (aponet.de berichtete).

Laut Selbstauskunft von 118 Krebspatienten der Universitätsklinik Utrecht nahmen 11 Prozent Omega-3-Präparate ein. Alle untersuchten Fischöl-Präparate enthielten die fragliche Fettsäure in unterschiedlichen Konzentrationen. Bei den gesunden Probanden stieg der Blutspiegel dieser Fettsäure nach Einnahme der empfohlenen Tagesdosis Fischöl teilweise um das bis zu 20-Fache an. Hering und Makrelen enthielten ebenfalls große Mengen der untersuchten Fettsäure; auch hier ließ der Verzehr die Konzentration im Blut steigen. Dagegen enthielten Lachs und Thunfisch nur wenig davon.

Viele Krebspatienten versuchen, ihre Heilungschancen durch eine gesunde Lebensweise und Ernährung zu verbessern, und greifen dabei nicht selten auch zu Nahrungsergänzungsmitteln. Fischöl-Produkte sind keine Arzneimittel, daher können die Gehalte der einzelnen Fettsäuren sich von Präparat zu Präparat und sogar von Charge zu Charge stark unterscheiden. Die Empfehlung der Autoren, betroffene Patienten sollten bis zum Vorliegen weiterer Daten an den Tagen um die Chemotherapie auf die Einnahme verzichten, ist daher gerechtfertigt.

am/PZ

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