20.10.2015
Bekamen Mäuse, denen Hautkrebszellen transplantiert worden waren, Antioxidanzien, bildeten sich schneller Metastasen. Das berichten schwedische Forscher im Fachjournal „Science Translational Medicine“. Für die Studie verwendeten sie gentechnisch veränderte Mäuse, die spontan schwarzen Hautkrebs entwickeln. Der Hälfte der Tiere gaben sie das Antioxidans N-Acetylcystein mit dem Futter. Bei der Größe und Anzahl der Tumore unterschied sich die Antioxidans-Gruppe nicht von der Kontrollgruppe. Allerdings wies die Antioxidans-Gruppe eine doppelt so hohe Zahl an Metastasen in den Lymphknoten auf, berichten die Forscher. Obwohl diese Ergebnisse vorläufig sind und noch bestätigt werden müssen, mahnen die Wissenschaftler zur Vorsicht: Patienten mit Krebserkrankungen nehmen Nahrungsergänzungsmittel, die Antioxidanzien wie die Vitamine C und E, Carotinoide und Polyphenole enthalten, besser nicht ein.
Lange ging man davon aus, dass Antioxidanzien eher vor Krebs schützen, da sie im Körper sogenannte freie Radikale abfangen, die an der Krebsentstehung beteiligt sind. Jetzt mehren sich die Hinweise, dass diese Schlussfolgerung falsch ist: Schon im vergangenen Jahr konnten Forscher um Professor Dr. Martin Bergö von der Universität Göteborg in Experimenten mit Mäusen zeigen, dass die Gabe von Antioxidanzien die Fortschreiten von Lungenkrebs fördert.
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