06.01.2016
Eine neue Studie aus den USA festigt die Annahme, dass soziale Bindungen für die Gesundheit wichtig sind. Über das gesamte Leben betrachtet könnten Freundschaften eine ebenso entscheidende Rolle spielen wie regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung.
Wie aus einer Analyse von vier repräsentativen Umfragen unter US-Amerikanern hervorging, könnte allein die Größe eines sozialen Netzwerks für die Gesundheit im Erwachsenenalter wichtig sein. Die Forscher um Kathleen Mullan Harris von der University of North Carolina in Chapel Hill hatten für ihre Arbeit untersucht, ob zwischen sozialen Beziehungen und konkreten Gesundheitsfaktoren wie Bauchfett, Entzündungsmarkern oder Bluthochdruck ein Zusammenhang besteht. Es zeigte sich, dass soziale Isolation bei Jugendlichen das Risiko für entzündliche Prozesse im Körper genauso erhöht wie ein Mangel an Bewegung. Gut integrierte Teenager hatten dagegen seltener zu viel Speck auf der Hüfte. Im fortgeschrittenen Alter wirke sich soziale Isolation sogar noch negativer auf den Blutdruck aus als Diabetes, berichten die Forscher im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences. Im mittleren Lebensalter zählte dagegen nicht die reine Anzahl von Freunden und Bekannten sondern die Qualität der sozialen Bindungen.
Obwohl die Studie lediglich Zusammenhänge aufdeckt, ohne eine definitive Aussage über Ursache und Wirkung treffen zu können, ziehen die Forscher aus ihren Ergebnissen folgenden Schluss: Es ist nicht nur wichtig, Jugendliche und junge Erwachsene für gesundes Essen und Bewegung zu begeistern. Man müsse sie vielmehr auch dazu ermutigen, Bindungen aufzubauen und soziale Fähigkeiten fördern, die für den Umgang mit anderen Menschen wichtig seien.
HH