05.12.2012
Von 1989 bis 2005 habe die Spermien-Konzentration in den Samenproben kontinuierlich um etwa ein Drittel abgenommen, berichten die Forscher in der medizinischen Fachzeitschrift Human Reproduction. Nach Berechnung der Wissenschaftler sank die durchschnittliche Zahl von Samenzellen von 73,6 Millionen auf 49,9 Millionen pro Milliliter. Die positive Nachricht: Im Mittel lagen die Werte in einem Bereich, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "fruchtbar" eingestuft werde, so die Forscher. Sie leiten daraus jedoch auch schlechte Nachrichten ab: Da es sich um einen Durchschnittswert handele, gelte dies nicht für alle Männer. Zudem unterschreite die Samenkonzentration eine bestimmte Schwelle. Das hat laut der Forscher zur Folge, dass sich die Zeit verlängere, die es braucht, um ein Kind zu zeugen. Darüber hinaus sank auch die Zahl der normal geformten Spermien um rund ein Drittel, was auf eine verschlechterte Samenqualität schließen lässt.
Obwohl diese Ergebnisse nicht per se auf andere Länder übertragbar seien, hätten sich anderorts in Studien ähnliche Tendenzen gezeigt, schreiben die Wissenschaftler. Sie vermuten, dass Umweltfaktoren, wie etwa hormonaktive Substanzen, für diese Entwicklung mit verantwortlich seien. Diese Faktoren könnten zu Veränderungen am Erbgut führen. Von Generation zu Generation weitergegeben, könnte dies auf lange Sicht einen Rückgang der männlichen Fruchtbarkeit bedeuten, so die Befürchtung.
hh