25.03.2013
Das momentan kalte Wetter hält die Zecken zwar noch in Schach, doch sobald die Temperaturen im Frühling klettern, werden die Spinnentiere aktiv. Durch ihren Stich können die Infektionserkrankungen Borreliose und Frühsommer‐Meningo‐Enzephalitis (FSME) übertragen werden. Beide sind nicht harmlos, aber man kann sich effektiv davor schützen.
"Vor der Frühsommer‐Meningo‐Enzephalitis ‐ einer Virus‐Infektion ‐ kann man sich durch eine Impfung schützen“, berichtet Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen. Die beiden ersten Injektionen liegen ‐ je nach Impfstoff ‐ ein bis drei Monate auseinander, etwa zwei Wochen nach der zweiten Dosis ist der Impfschutz dann für maximal ein Jahr verlässlich. Für einen Langzeitschutz über drei Jahre ist laut Beil eine dritte Impfdosis nach neun bis zwölf Monaten erforderlich. Bei weiterbestehendem Risiko lässt sich der FSME-Schutz alle fünf Jahre auffrischen - bei Personen über 50 Jahre alle drei Jahre.
Neben den FSME‐Viren stellen vor allem Borrelia-Bakterien eine Gefahr dar, gegen die es keine Impfung gibt. Beil: "Um das Infektionsrisiko für Borreliose zu senken, sollte man Zecken möglichst schnell entfernen, da die Bakterien erst nach einigen Stunden übertragen werden beziehungsweise das Infektionsrisiko mit Dauer des Saugakts der Zecke zunimmt." Typisches Anzeichen für eine Infektion ist eine Hautrötung an der Einstichstelle, die sich allmählich ringförmig ausbreitet. Sie tritt allerdings nur bei der Hälfte der Betroffenen auf. Bei Kindern kommt häufig eine blau‐rote, kugelige Schwellung vor, das sogenannte Borrelien‐Lymphocytom. Infektionssymptome nach einem Zeckenstich sollten unbedingt sofort ärztlich abgeklärt werden. Eine Borreliose kann man mit Antibiotika behandeln. Wird das versäumt, können die Erreger unterschiedliche Organe und Gewebe befallen, darunter auch die Nerven und Hirnhäute.
BDN/RF