04.07.2014
Auch wer als Jugendlicher wenig Wert auf seine Gesundheit gelegt hat, kann durch ein verändertes Verhalten mit 30 oder 40 Jahren seinem Herzen doch noch etwas Gutes tun und das Fortschreiten einer koronaren Herzkrankheit kontrollieren oder sogar rückgängig machen. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Circulation. Zu einem herzgesunden Lebensstil zählten sie fünf Faktoren: kein Übergewicht, Nichtrauchen, körperliche Aktivität, geringer Alkoholkonsum und eine gesunde Ernährung.
Weniger als zehn Prozent der über 5.000 Studienteilnehmer konnten alle fünf Faktoren in ihrer Jugend bejahen. 20 Jahre später hatte etwa ein Viertel zumindest eine gesunde Gewohnheit zusätzlich angenommen. Jede zusätzliche positive Verhaltensweise verringerte die Wahrscheinlichkeit für verkalkte Herzkranzgefäße und dünnere Blutgefäße. Beides gilt als Hinweis auf eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems.
Die Forscher räumten damit gleich mit zwei weit verbreiteten Ansichten auf: Dass Erwachsene ihr Verhalten so gut wie nie ändern würden und dass es, selbst wenn sie es doch ändern würden, ab einem gewissen Alter, zumindest im Hinblick auf koronare Herzerkrankungen, ohnehin zu spät wäre. Allerdings gab es auch eine Kehrseite der Medaille. So hatten sich auch ganze 40 Prozent der Studienteilnehmer im Laufe der Zeit von gesunden Gewohnheiten verabschiedet. "Dies hatte einen messbaren negativen Einfluss auf die Koronararterien", sagt Studienleiterin Bonnie Spring, Professorin für Präventive Medizin an der Northwestern Universität in Chicago.
HH