Dr. Karen Zoufal
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23.09.2021
Forscher haben bei mehr als 25.000 Personen ohne Vorgeschichte eines Herzinfarkts oder einer Herz-OP verschiedene Herzuntersuchungen durchgeführt. Bei gut 42 Prozent von ihnen haben sie Anzeichen von Arteriosklerose gefunden, einer Verkalkung der Arterien. Die Gefäßverkalkung verringerte bei fünf Prozent der untersuchten Personen den Blutfluss durch mindestens ein Herzkranzgefäß um mindestens die Hälfte. Bei fast zwei Prozent der Patienten war der Blutfluss zur wichtigsten Arterie, die weite Teile des Herzens mit Blut versorgt, blockiert, und in einigen Fällen sogar die drei größten Koronararterien. Arteriosklerose trat bei den 60- bis 64-Jährigen etwa doppelt so häufig auf wie bei den 50- bis 54-Jährigen. Bei Frauen begann sie durchschnittlich zehn Jahre später als bei Männern.
Arteriosklerose geht mit einer Ablagerung von Fett und Kalk in den Blutgefäßen einher. Wenn dies in den Koronargefäßen passiert – also den Blutgefäßen, die das Herz mit Blut versorgen – kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Durch eine Computertomographie des Herzens lässt sich die Gefäßverkalkung messen und das Risiko oder Ausmaß einer koronaren Herzkrankheit als CAC-Wert abschätzen. Dieser Wert kann zwischen 0 und über 400 liegen. Ist er 400 oder höher, so ist das Risiko hoch, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen.
„Wir fanden heraus, dass über neun Prozent der Menschen mit einem CAC-Wert von null und mäßigen Risikofaktoren eine sichtbare Arteriosklerose in ihren Koronararterien hatten. Ein CAC-Wert von null schließt eine Arteriosklerose also nicht aus, insbesondere wenn viele Risikofaktoren für eine koronare Erkrankung vorliegen“, sagte Prof. Dr. Göran Bergström von der Universität Göteborg. Durch eine spezielle Untersuchung fand er mit seinem Team weiter heraus, dass acht Prozent der Erwachsenen einen oder mehrere nicht verkalkte Plaques aufwiesen, die ebenfalls die Anfälligkeit für einen Herzinfarkt erhöhen.
Quelle: DOI 10.1161/CIRCULATIONAHA.121.055340