18.03.2014
Es sind wie so oft die Bakterien des Verdauungstrakts, die hier entscheidend mitmischen. Die Wissenschaftler hatten den Effekt von drei verschiedenen Kakao-Pulvern auf verschiedene Arten von Darmbakterien untersucht. Hierzu hatten sie ein Modell des Verdauungstrakts benutzt, mit dem sich verschiedene Phasen der Verdauung simulieren ließen. Das Kakao-Pulver wurde dort zunächst vorverdaut und die nicht-verdaubaren Rückstände anschließend von den Bakterien umgewandelt. Wissenschaftler nennen das Fermentation.
Das Ergebnis: Bestimmte Bakterienarten mögen Kakao und verwandeln ihn in Substanzen, die gut fürs Herz sind, so die Wissenschaftler. Der Schokoladenbestandteil enthalte unter anderem Pflanzenstoffe, sogenannte Polyphenole, die antioxidativ wirken, sowie einen kleinen Anteil an Ballaststoffen, erläuterten sie auf einer Tagung der American Chemical Society in Dallas, USA. Beide Komponenten werden zunächst kaum verdaut und aufgenommen. Gelangen sie jedoch in den Dickdarm, kommen die dortigen Darmbakterien ins Spiel - vor allem die „guten“, darunter Bifidobakterien und Milchsäurebakterien. „In unserer Studie fanden wir heraus, dass die Fasern fermentiert und die großen Polyphenole in kleiner Einheiten zerlegt werden, die leichter aufgenommen werden können“, sagte Studienleiter John Finley. Diese kleineren Einheiten seien es, die letztlich Entzündungen entgegenwirken.
Für die Gesundheit könnte es sich positiv auswirken, wenn die Ballaststoffe des Kakaos mit sogenannten Präbiotika, das sind unverdauliche Kohlenhydrate, kombiniert würden, glaubt Finley. Dies könnte wünschenswerte Darmbakterien fördern und damit helfen, die Pflanzenstoffe des Kakaos in anti-entzündliche Substanzen umzuwandeln.
HH