30.04.2015
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass zu viel Sitzen ungesund ist. Mit Bewegung ließe sich gegensteuern, doch nicht jeder kann oder will regelmäßig Sport treiben. Für all jene haben US-amerikanische Forscher, die nach Alternativen gesucht haben, jetzt eine gute und eine schlechte Nachricht.
Die schlechte Nachricht zuerst: Ganz ohne Anstrengung funktioniert es nicht. Stehen statt Sitzen kann beispielsweise die negativen Auswirkungen von zu langen Sitzphasen nicht ausgleichen. Anders sieht es für Aktivitäten mit niedriger Intensität aus, zum Beispiel langsames Gehen, leichte Gartenarbeit oder Putzen. Wer von jeder gesessenen Stunde zwei Minuten für eine solche Aktivität abzweigt, kann damit sein Leben verlängern, lautet die gute Nachricht. In der aktuellen Studie, deren Ergebnisse im Clinical Journal of the American Society of Nephrology (CJASN) veröffentlicht wurden, zeigte sich, dass ein Tausch von zwei Bewegungs- gegen zwei Sitzminuten pro Stunde das Risiko von Teilnehmern, im Verlauf der Studie zu sterben, um 33 Prozent verringerte.
Welchen Einfluss leichte Aktivität haben kann, lässt sich anhand des Kalorienverbrauchs errechnen. So verbrauche selbst kurzes Gehen viel Energie, wenn es im Verlauf einer Woche oft wiederholt werde, so Studienleiter Srinivasan Beddhu von der University of Utah. Gehe man von 16 wachen Stunden am Tag aus, addierten sich die Kilokalorien, die bei zwei Minuten langsamen Gehen pro Stunde verbraucht werden, auf 400 pro Woche. Dies komme schon dicht an die 600 Kilokalorien heran, die benötigt werden, um das Wochenziel von 2,5 Stunden moderater Aktivität pro Woche zu erreichen.
Basierend auf der Studie empfehlen die Forscher eine Kombination von 2,5 Stunden moderater Bewegung pro Woche und zusätzlich pro gesessener Stunde zwei Minuten Gehen. Moderate Bewegung sei ebenfalls wichtig, weil sie Herz, Muskeln und Knochen stärke und Gesundheitsvorteile mit sich bringe, die leichte Aktivitäten nicht lieferten.
HH