23.08.2013
Ob als freiwilliger Helfer beim Blutspendedienst, als ehrenamtlicher Trainer oder als Besucher von alten Menschen in Alten- und Pflegeheimen: Ehrenamtliche Helfer tun nicht nur anderen etwas Gutes, sondern offenbar auch sich selbst, wie britische Forscher durch einen Vergleich mehrerer Studien herausfanden.
Ehrenamtliche Tätigkeiten könnten demnach zu einem längeren Leben beitragen und auch die geistige Gesundheit scheint davon zu profitieren. So konnte in einigen Studien beobachtet werden, dass die Gefahr, vorzeitig zu sterben, bei freiwilligen Helfern um rund 20 Prozent geringer war als bei Studienteilnehmern ohne Ehrenamt. Das schreiben die Forscher um Dr. Suzanne Richards von der University of Exeter im Fachblatt BMC Public Health. Ehrenamtliche berichteten zudem über weniger Depressionen, mehr Lebenszufriedenheit und gesteigertes Wohlbefinden. Diese Ergebnisse müssten allerdings noch in weiteren Studien bestätigt werden, schränken die Wissenschaftler ein.
Warum genau ehrenamtliche Tätigkeiten der Gesundheit potenziell nutzen können, sei noch unklar, schreiben die Forscher. Eine Theorie gehe dahin, dass Menschen körperlich von diesen Tätigkeiten profitieren, weil sie dadurch längere Zeit außer Haus verbringen. Aber auch weitere biologische, kulturelle und gesellschaftliche Faktoren, die sowohl die Gesundheit als auch die Bereitschaft zu helfen beeinflussen, könnten hier mit einfließen, vermuten die Wissenschaftler. Und nicht immer tut einem ein Ehrenamt gut. Denn auch wenn freiwillige Helfer oft uneigennützige Motive haben, hat ihre Arbeit keinen positiven Einfluss auf ihre Lebensqualität, wenn sie nicht das Gefühl haben, etwas zurückzubekommen. Nimmt das Ehrenamt zu viel Zeit in Anspruch, kann es zudem als Last empfunden werden.
HH