31.03.2015
Nach der Grippewelle ist vor der Grippewelle: Die Erkrankungszahlen in Europa sind gerade wieder abgeklungen, da hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Zusammensetzung der Influenza-Impfstoffe für den Winter 2015/2016 festgelegt. Dabei reagiert die Behörde auf die verminderte Wirksamkeit der Impfstoffe in der auslaufenden Saison gegen eine der Komponenten.
Es ist wie beim Fußball: Spielt einer schlecht, wird er vom Trainer ausgewechselt. Im Falle des aktuellen Grippeimpfstoffes schützte die Impfung weniger gut gegen eine Infektion mit H3N2-Viren als sonst. Die H3N2-Variante des Virus war offenbar mutiert. Darauf reagiert die EMA nun, indem sie diese Komponente des Impfstoffs für die nächste Saison austauscht. Auch die Influenza-B-Komponente wird aktualisiert. Der dritte Stamm, das als Schweinegrippe bekannt gewordene Pandemie-Virus mit der Bezeichnung A/California/7/2009 (H1N1), soll dagegen weiterhin mit verimpft werden. Für Impfstoffe mit vier Komponenten kommt, ebenfalls wie in der vergangenen Saison, ein australischer Influenza-B-Stamm hinzu.
Die Hersteller können nun mit der relativ aufwendigen Produktion beginnen, die mehrere Monate dauert. In der Regel stehen die Impfstoffe dann ab Mitte September zur Verfügung. Gefährdete Personen wie Schwangere, Menschen ab 60 Jahren und Gesundheitspersonal sollten sich jedes Jahr impfen lassen, da sich die Zusammensetzung der Impfstoffe von Jahr zu Jahr ändern kann und die Schutzwirkung vermutlich nach einem Jahr nachlässt.
dh/PZ/RF