26.04.2016
Hatten Studienteilnehmer ihre Impfung zwischen neun und elf Uhr vormittags erhalten, waren einen Monat später höhere Konzentrationen von Antikörpern nachweisbar als bei Senioren, die zwischen drei und fünf Uhr nachmittags geimpft worden waren. Das galt für zwei der drei Virenstämme aus dem Impfserum. Lediglich beim dritten Virenstamm gab es keinen Unterschied in Bezug auf die Tageszeit. Dies berichten Forscher von der Unversity of Birmingham in der Fachzeitschrift Vaccine. An ihrer Studie hatten 276 Senioren über 65 Jahre teilgenommen.
„Wir wissen, dass es Fluktuationen der Immunantwort im Tagesverlauf gibt und wir wollten wissen, ob sich dies auf die Antikörper-Antwort nach einer Impfung auswirkt“, sagt Dr. Anna Phillips von der University of Birmingham. Die Grippeimpfung auf den Vormittag zu verlegen, sei ein einfacher Weg, sie effizienter zu machen. Zudem koste das nichts extra, so Phillips. Mehr noch: Ihre Erkenntnisse könnten nicht nur für die Grippeimpfung gelten, sondern möglicherweise auch für Impfungen allgemein.
Das Forscherteam will den gefundenen Zusammenhang nun in weiteren, größeren Studien überprüfen. Dies sei wichtig, um zu sehen, ob tatsächlich eine Vielzahl von Senioren von einer Impfung am Vormittag profitieren könnten, darunter auch jenen, deren Immunsystem durch Diabetes, eine Leber- oder Nierenkrankheit beeinträchtigt sei, so die Wissenschaftler. Außerdem wollen sie sehen, ob sich die Morgen-Strategie auch bei der Pneumokokken-Impfung zum Schutz vor schweren Lungenentzündungen bewährt.
HH