06.01.2014
Wer an einer Gürtelrose erkrankt, könnte Gefahr laufen, Jahre später einen Schlaganfall zu erleiden. Zu diesem Schluss kommen britische Wissenschaftler, die einen Zusammenhang zwischen der Viruserkrankung und einem erhöhten Risiko für Hirnschlag gefunden haben.
Besonders für jüngere Menschen, die im Alter zwischen 18 und 40 Jahren an einer Gürtelrose erkranken, scheint sich das Schlaganfallrisiko zu erhöhen. Das berichten die Forscher online im Fachblatt Neurology. Die Gefahr lag im Vergleich zu Personen ohne Gürtelrose um 74 Prozent höher. Auch kam es bei ihnen eher zu einem Herzinfarkt oder einer transitorischen ischämischen Attacke, umgangssprachlich auch als Mini-Schlaganfall bezeichnet. Dieser Trend war auch vorhanden, wenn die Gürtelrose erst über 40 auftrat, jedoch nicht so deutlich wie bei jüngeren Menschen.
Doch auch wenn einen eine Gürtelrose ereilt, müssen diese Ergebnisse keine übermäßigen Ängste schüren. In konkreten Zahlen gesprochen reden die Wissenschaftler hier von 40 Personen mit Schlaganfall bei ihren etwas mehr als 100.000 Gürtelrose-Patienten. Allerdings sollten bei Personen, die eine Gürtelrose überstanden haben, Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall überwacht werden, rät Studienautorin Judith Breuer vom University College London. Darunter fallen unter anderem Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte, Übergewicht und Diabetes.
Bei einer Gürtelrose handelt es sich um eine Virusinfektion, die mit einem schmerzhaften Hautausschlag einhergeht. Sie wird durch die gleichen Viren verursacht, die auch Windpocken auslösen. Nach einer überstandenen Windpocken-Infektion verbleibt das Virus im Körper, wo es in den Nervenwurzeln ruht. Bei manchen Menschen werden diese Viren Jahre später reaktiviert und verursachen dann eine Gürtelrose.
HH