ZOU
|
05.06.2024
Die Forschenden von der Philipps-Universität Marburg vermuteten, dass Veränderungen von Cholesterinstoffwechsel und Blutdruck zumindest teilweise der Grund für langanhaltende Beschwerden nach Covid-19 und Corona-Impfungen sind. Um die Vermutung zu überprüfen, behandelten sie Betroffene mit Blutdruck- und Cholesterinsenkern – mit Erfolg, denn die Symptome verbesserten sich.
„Im Vergleich zu den Kontrollpersonen wies das HDL-Cholesterin der Patientinnen und Patienten signifikante Veränderungen auf“, sagte der Wissenschaftler Dr. Karsten Grote. Und dies war auch in Laborversuchen nachweisbar: Wenn das HDL-Cholesterin von behandelten Personen im Labor menschlichen Zellen zugesetzt wurde, ging deren Produktion von Entzündungsfaktoren zurück. „Diese Beobachtungen können für künftige therapeutische Strategien richtungsweisend sein“, sagte Prof. Dr. Bernhard Schieffer, der die Post-Covid-Ambulanz an der Universitätsklinik Marburg leitet.
Weltweit gibt es mehr als 65 Millionen Personen, die nach einer Covid-19-Erkrankung langanhaltende Beschwerden wie Müdigkeit, Atemnot, Konzentrationsstörungen, Kreislaufprobleme, Verdauungsbeschwerden, Angstzustände und Depressionen haben. Etwa 10 bis 15 Prozent aller Infizierten entwickeln solche Symptome. Nach Impfungen kommt es vereinzelt zu ähnlichen Reaktionen.
Quelle: DOI 10.3390/ijms25084522