29.10.2013
Gartenarbeit, Heimwerken oder das Warten des Autos haben eines gemeinsam: Es sind Alltagbetätigungen, die die Zeit, die wir im Sitzen verbringen, verringern. Damit helfen sie offenbar, das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall zu senken – und zwar ebenso gut, wie regelmäßiger Sport. Das berichten schwedische Forscher.
Für ihre Forschung hatten die Wissenschaftler aus Stockholm Gesundheit und Gewohnheiten von knapp 4.000 60-jährigen Stockholmern durchschnittlich 12,5 Jahre lang unter die Lupe genommen. Es zeigte sich, dass Menschen, die in ihrem Alltag sehr aktiv waren, ein deutlich geringeres Risikoprofil für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen als Studienteilnehmer, die nur wenig aktiv waren, unabhängig davon, wie viel Sport sie trieben. Ihr Taillenumfang war geringer und ihre Werte für Blutfette, Blutzucker und Gerinnungsfaktoren waren besser, berichten die Forscher online im Fachblatt British Medical Journal. Gleiches galt auch für Teilnehmer, die viel und regelmäßig Sport trieben, im Alltag aber ansonsten weniger aktiv waren. Das beste Risikoprofil hatten jene, bei denen beides kombiniert war.
Im Verlauf der Studie zeigte sich, dass tägliche Aktivitäten das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden um 27 Prozent senken konnten. Die Gefahr, daran oder an einer anderen Krankheit zu sterben, lag für besonders rege Studienteilnehmer im Untersuchungszeitraum um fast ein Drittel niedriger. Ihre Erkenntnisse seien gerade für ältere Menschen wichtig, denen es schwer falle, regelmäßig Sport zu treiben, so die Forscher.
Eine mögliche Erklärung für ihre Ergebnisse könnte im Energieumsatz liegen, mutmaßen die Wissenschaftler. Langes Sitzen fahre die Stoffwechselrate auf ein Minimum herunter, während sie durch Aufstehen und körperliche Aktivität erhöht werde. Auch könnte die Kontraktion der Muskulatur eine Rolle spielen, die beim Sitzen fehle.
HH