15.11.2017
Viele Diabetiker sorgen sich wegen typischer Spätkomplikationen der Krankheit, wie Erblinden, Nierenversagen oder Amputationen. Unterschätzt werde dagegen oft die erhöhte Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall, warnen Herz-Experten. Besonders fatal: Bei Diabetikern können die typischen Warnsymptome eines Herzinfarkts fehlen.
Bei Männern mit Diabetes ist das Herzinfarktrisiko um das Zwei- bis Vierfache und bei Frauen um das Sechsfache erhöht. Wie Experten der Deutschen Herzstiftung e.V. in einer Mitteilung erklären, könne eine lang bestehende Überzuckerung zu einer Störung des Nervensystems führen. Sind Nerven am Herz betroffen, sei es möglich, dass ein Diabetes-Patient die typischen Brustschmerzen, die als Folge der Durchblutungsstörung des Herzmuskels auftreten, nicht spürt. „Gerade langjährige Diabetiker haben häufig ein sehr schwaches Schmerzempfinden für typische Warnsymptome wie Brustschmerzen, so dass für diese Patienten der Herzinfarkt oft das erste Symptom einer schon lange bestehenden Verkalkung der Herzkranzgefäße ist“, sagt Prof. Dr. med. Dr. h. c. Diethelm Tschöpe vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Andere Symptome eines Herzinfarkts können Übelkeit, Atemnot, ein Gefühl von Enge in der Brust oder Schwäche sein.
Um sich vor Infarkten zu schützen, sollten Diabetiker und Patienten mit einer <link>koronaren Herzkrankheit (KHK) von ihrem Hausarzt Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker, zu hohe Cholesterin- und Triglyceridwerte sowie Übergewicht überprüfen lassen. In dem kostenfreien Herzstiftungs-Ratgeber „Herzprobleme bei Diabetes: Was tun?“, der auf der <link www.herzstiftung.de diabetes.html>Webseite der Deutschen Herzstiftung (Tel.: 069 955128400, E-Mail: bestellung@herzstiftung.de) angefordert werden kann, erläutern die Experten, mit welchen Vorboten sich Komplikationen bei Diabetes oder bei einer Herzerkrankung ankündigen und wie sich Diabetespatienten vor ihnen schützen können.
HH