22.03.2012
Der neuartige Bluttest soll erstmalig eine sichere Früherkennung möglich machen. Dabei werden in einer Blutprobe des Patienten bestimmte Zellen, die aus den Gefäßwänden stammen, betrachtet. Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass diese Zellen kurz vor einem Herzinfarkt wesentlich anders aussehen als im Normalfall: Sie sind ungewöhnlich groß und unnormal geformt, zudem enthalten sie häufig viele Zellkerne.
In einer Studie an 50 Herzinfarktpatienten und 44 gesunden Freiwilligen konnten die Experten ihre neue Früherkennungsuntersuchung bereits erfolgreich testen. Die Zahl der frei schwimmenden, abnorm geformten Gefäßzellen war bei den Herzinfarktpatienten mehr als viermal so hoch wie bei den gesunden Testpersonen. Das, so die Forscher, spreche dafür, dass diese Zellen auf einen drohenden Herzinfarkt hindeuten.
Normalerweise erfolgt die Diagnose eines drohenden Herzinfarktes über ein Belastungs-EKG. Allerdings kann diese Untersuchung nur Hinweise auf vorhandene Engstellen, sogenannte atherosklerotische Plaques, in den Herzkranzgefäßen liefern. Bei einem Herzinfarkt reißen oder platzen diese Engstellen auf und unterbrechen so den Blutfluss in dem Gefäß komplett. Meist deutet sich eine solche Plaqueruptur schon einige Tage an, bevor die Plaque dann komplett aufbricht und der Herzinfarkt entsteht.
Bisherige Untersuchungen wie Bluttests oder ein EKG konnten immer nur einen bereits vorhandenen Herzinfarkt darstellen, eine "Früherkennung" eines drohenden Infarktes hingegen war nicht möglich. Die Folge: Viele Patienten verlassen die Arztpraxis mit einem mehr oder weniger unauffälligen Befund und werden dann innerhalb weniger Tage mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert.
KK