18.12.2012
Weihnachten mit allem Drum und Dran: Da gehört Schlemmen, Ausruhen und oft auch Hochprozentiges dazu - das unbestimmte Gefühl, dass das dem Körper mehr schadet als nützt, wohl ebenfalls. Ein britischer Wissenschaftler hat jetzt ein einfaches System entwickelt, das abschätzen lässt, wie stark positive und negative Verhaltensweisen das Altern beschleunigen oder abbremsen.
Fast wie bei einem Spiel hat Professor David Spiegelhalter, ein Statistiker der Universität Cambridge, für verschiedene Verhaltensweisen ermittelt, um wie viel Minuten sie das Leben verkürzen oder verlängern. Als griffige Einheit definierte er das "Mikroleben", das einer halben Stunde entspricht. Diese Lebenszeit kann gewonnen oder verloren werden, je nachdem, wie gesund man sich verhält. Beispielsweise kostet das Rauchen zweier Zigaretten ein Mikroleben, schreibt er im Fachblatt British Medical Journal. Zwei Stunden Fernsehen oder der Verzehr von einem Hamburger schneidet ebenfalls 30 Minuten Lebenszeit ab. Demgegenüber gewinnt man ein Mikroleben für jeden Tag, an dem man Sport treibt oder Obst und Gemüse isst. Frauen sind generell im Vorteil: Jeder Tag als Frau schenkt vier Mikroleben im Vergleich zu Männern. Genaueres in der untenstehenden Tabelle.
Spiegelhalters Konzept liegt der Gedanke zugrunde, dass bestimmte Verhaltensweisen, Risikofaktoren oder Lebensumstände das Altern verlangsamen oder beschleunigen können. Die Daten dazu entnahm er größeren Bevölkerungsstudien. Er räumt ein, seine Abschätzungen stellten natürlich nur Näherungswerte dar. Doch mit dieser Methode sei es auch medizinischen Laien möglich, Risikofaktoren einfach abzuschätzen und miteinander in Beziehung zu setzen. Wenn Sie heute also bereits ein Mikroleben durch Christstollen oder rotes Fleisch eingebüßt haben, holen Sie es doch einfach wieder rein, indem Sie zu einem ausgedehnten Spaziergang aufbrechen.
Beispiele: Was wie viele Mikroleben kostet oder bringt
RF