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30.10.2023
Beim sogenannten Bikram-Yoga wird in einem Raum praktiziert, der eine Temperatur von etwa 40 Grad Celsius hat. Diese Art von Yoga hat in einer Studie bei Erwachsenen, die an mittelschweren bis schweren Depressionen litten, die Symptome deutlich gelindert, berichten Forschende des Massachusetts General Hospital.
In der achtwöchigen Studie wurden 80 Patienten nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe erhielt 90-minütige Bikram-Yoga-Sitzungen, und eine zweite Gruppe wurde auf eine Warteliste gesetzt. Den Teilnehmern der Yoga-Gruppe wurden mindestens zwei Yoga-Stunden pro Woche verordnet. Durchschnittlich besuchten sie über acht Wochen hinweg aber nur durchschnittlich 10,3 Stunden – also etwas mehr als eine Stunde wöchentlich.
Linderung schon bei einer Stunde pro Woche
Nach acht Wochen zeigten die Yoga-Teilnehmer signifikant weniger depressive Symptome als die Probanden auf der Warteliste: Die Forschenden stellten fest, dass bei knapp 60 Prozent die Symptome um 50 Prozent oder mehr zurückgingen, verglichen mit 6,3 Prozent der Patienten auf der Warteliste. Darüber hinaus erreichten 44 Prozent der Yoga-Teilnehmer eine so signifikante Linderung, dass ihre Depression als geheilt betrachtet werden konnte. Selbst bei Teilnehmern, die nur eine Stunde Yoga pro Woche praktizierten, zeigte sich ein positiver Effekt.
„Yoga und wärmebasierte Interventionen könnten die Behandlung von Patienten mit Depressionen möglicherweise verändern, indem sie einen nicht-medikamentösen Ansatz mit zusätzlichen körperlichen Vorteilen als Bonus bieten“, sagt Studienleiterin Dr. Maren Nyer. Auch die Teilnehmenden bewerteten die beheizten Yogasitzungen positiv, und es traten keine ernsthaften unerwünschten Wirkungen auf.
In Zukunft sollen weitere Studien zeigen, ob beheiztes und nicht-beheiztes Yoga im Hinblick auf Depressionen einen Unterschied macht und die Wärme über den alleinigen Nutzen von Yoga hinausgeht.
Quelle: DOI 10.4088/JCP.22m14621