Natascha Koch
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15.05.2021
Als Fitnessstudios, Sportvereine und Schwimmbäder während der Corona-Pandemie geschlossen bleiben mussten, hat der Hula-Hoop-Reifen eine regelrechte Renaissance erlebt. Spätestens, seitdem Promis wie Michelle Obama und Beyoncé beim Hullern gesichtet wurden, ist das Training mit dem Reifen zum Fitnesstrend geworden. Mittlerweile schwören auch zahlreiche Youtube- und Instagram-Stars auf den Reifen, der zu einem flachen Bauch und einer schmalen Taille verhelfen soll.
In der Tat bietet das Hullern eine gute Möglichkeit, fit zu werden: "Das Ausdauer-Workout wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus und trainiert gleichzeitig das Koordinationsvermögen und das Gleichgewicht. Vor allem stärkt es jedoch die Muskulatur an Taille, Rücken und Bauch«, erklärt der Neurochirurg Dr. Munther Sabarini von der Avicenna Gelenk- und Wirbelsäulenklinik in Berlin. Auch die Muskulatur in den Armen und den Schultern profi tiert, da die Arme während des Kreisens permanent oben gehalten werden müssen.
Hula-Hoop könne sogar Schmerzen im unteren Rücken vorbeugen, die durch langes Sitzen und wenig Bewegung entstehen. "Workouts mit dem Reifen bauen die Muskulatur wieder auf und helfen, beweglicher zu werden", sagt Sabarini. Bei Rückenproblemen mit ernsterer Ursache solle man vor dem Beginn des Hula-Hoop-Trainings jedoch einen Arzt konsultieren. "Die Drehbewegungen können beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall die Schmerzen noch verstärken. Hier sind andere Reha-Maßnahmen mit sanfteren Bewegungen besser geeignet", sagt der Experte.
Tipps für den Anfang
Der richtige Reifen: Je größer und schwerer der Reifen, desto leichter fällt das Hullern. Als Faustregel gilt, dass der Reifen, wenn er auf dem Boden aufgestellt wird, etwa bis zum Bauchnabel reichen sollte. Es gibt auch Reifen, die man mit Sand oder Reis füllen kann – auf diese Weise können Anfänger und Fortgeschrittene das Gewicht individuell für sich einstellen.
Die richtige Kleidung: Es ist sinnvoll, ein enganliegendes Oberteil zu tragen, damit der Reifen ohne Widerstände kreisen kann. Am leichtesten fällt es, den Reifen auf der nackten Haut rotieren zu lassen. Rutschfeste Socken oder Schuhe erleichtern das Üben ebenfalls.
Der richtige Stand: Die Füße stehen entweder parallel nebeneinander, hüftbreit oder noch weiter auseinander, oder etwas versetzt: Manchmal klappt die Hula-Bewegung besser, wenn der eine Fuß etwas weiter vorne steht als der andere.
Der richtige Schwung: Den Reifen mit beiden Händen umfassen und an der Taille anlegen. Die erste Drehbewegung sollte mit viel Schwung erfolgen, da der Reifen sonst schnell langsamer wird und nach unten fällt. Rechtshändern fällt es oft leichter, den Reifen gegen den Uhrzeigersinn zu kreisen, bei Linkshändern entsprechend andersherum.
Die richtige Bewegung: Der Reifen kreist beim Hullern zwar um den Körper, die Bewegung, die man dafür benötigt, funktioniert jedoch etwas anders: Die Hüfte wird dabei nach vorn und nach hinten bewegt. Anfängern kann es helfen, das Gewicht beim Hullern auch auf den Füßen abwechselnd nach vorn oder nach hinten zu verlagern.
Nicht entmutigen lassen!
Es ist ganz normal, dass der Reifen nicht auf Anhieb oben bleibt. Oft braucht es etwas Zeit, bis sich der Körper an die neue Bewegung gewöhnt hat. Wenn es partout nicht klappen will, versuchen Sie, den Reifen einmal in die andere Richtung zu kreisen. Häufig gibt es eine Richtung, die leichter fällt als die andere. Wenn Sie mit einer Richtung schon sicher sind, dann üben Sie auch die andere, um die Muskulatur gleichmäßig zu trainieren.