10.09.2015
Können Kinder beim Lernen lachen, sind sie aufmerksamer, motivierter und lernen leichter. Jetzt konnten Forscher aus Frankreich zeigen, dass Humor in dieser Hinsicht auch Kleinkindern gut tut. Wenn neue Aufgaben mit einer Prise Humor gewürzt sind, lernen sie besser.
In Ihrer Studie hatten die Wissenschaftler um Rana Esseily von der Université Paris Ouest Nanterre 18 Monate alte Kleinkinder vor eine neue Aufgabe gestellt: Sie sollten lernen, wie sie eine kleine Spielzeugente, die außerhalb ihrer Reichweite lag, mit einem Rechen zu sich heranziehen können. Die Wissenschaftler zeigten ihnen zuvor mehrmals, wie das funktioniert. Während sie jedoch einer Gruppe von Kindern lediglich die Technik zeigten, also die Ente zu sich zogen und anschließend kurz in der Hand hielten, endete die Vorführung bei einer anderen Gruppe damit, dass der Vorführer die Ente auf den Boden warf, sobald er sie in der Hand hatte. Das Resultat: Kinder, die über die Demonstration der Ranholtechnik lachten, konnten diese Aktion anschließend eher wiederholen als Kinder, die nicht lachten.
Worauf die positive Wirkung von Humor beruhe, sei noch unklar, schreiben die Autoren in der Fachzeitschrift Cognition and Emotion. Sie haben allerdings zwei mögliche Erklärungen. Die erste hat mit dem Temperament zu tun. In diesem Fall sei es nicht der Humor per se, der das Lernen erleichtere, so die Autoren. Es sei eher so, dass es Babys mit einem fröhlicheren Temperament leichter fallen könnte, sich auf ihre Umgebung einzulassen, und sie deshalb neue Aufgaben anders anpacken und erfolgreich lösen. Die andere Erklärungsmöglichkeit hat mit der Hirnchemie zu tun. Es sei bekannt, dass durch positive Gefühle, zum Beispiel wenn man lacht und sich gut mit dem Leiter eines Experiments versteht, der Dopamin-Pegel im Gehirn ansteigen kann. Dies wiederum könne sich ebenfalls positiv auf das Lernen auswirken. Die Forscher raten daher Eltern im Umgang mit ihren Kindern, ernste Aufgaben wie das Toilettentraining immer wieder mit etwas Humor zu begleiten.
HH