09.10.2013
"Zeige mir deinen Hund und ich sage dir, wie gesund du bist." – Damit das eines Tages möglich ist, haben britische Wissenschaftler Hunde in ihrem gewohnten Umfeld beobachtet und das Verhalten mit der Gesundheit der Besitzer in Verbindung gebracht. Die These der Briten: Die Vierbeiner verhalten sich anders, wenn ihr Herrchen oder Frauchen krank ist.
Mithilfe eines speziellen Halsbandes konnten die Forscher aus Newcastle 17 typische Hunde-Aktivitäten verfolgen. Dazu zählen Bellen, Kauen, Trinken, Liegen, Zittern und Schnüffeln. Ausgehend von Daten gesunder, glücklicher Hunde lassen sich Änderungen im Verhalten, die zum Beispiel auf Krankheit oder Langeweile bei den Hunden hindeuten können, somit leicht erkennen.
Doch was hat das mit der Gesundheit der Besitzer zu tun? Menschen und Hunde leben schon seit tausenden von Jahren zusammen und haben dadurch starke soziale und emotionale Bindungen aufgebaut, berichten die Forscher. "Die emotionale Abhängigkeit des Hundes von seinem Besitzer bedeutet, dass ihr Wohlbefinden wahrscheinlich das ihrer Besitzer widerspiegelt", so Nils Hammerla von der Universität Newcastle. Zudem könnten auch seltenere Spaziergänge und unregelmäßige Fütterungen darauf hinweisen, dass Herrchen oder Frauchen Hilfe benötigen.
Der beste Freund des Menschen könnte damit als ein diskretes Gesundheitsbarometer des Besitzers dienen. Statt Kameras zu installieren, könnten sich Verwandte oder Pflegepersonal durch das Verhalten des Vierbeiners von der Gesundheit eines älteren Menschen ein Bild machen, ohne seine Privatsphäre zu verletzen.
JM