05.11.2014
Bluthochdruck steht nicht zuletzt mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Nierenkrankheiten und Schlaganfällen in Zusammenhang. Bei der Blutdrucksenkung stellt sich jedoch die Frage "Wie niedrig ist niedrig genug?" Pharmazeuten aus den USA zufolge reicht bei älteren Menschen oft auch eine sanftere Kontrolle des oberen Blutdruckwerts aus.
So könne für Senioren ab 65 Jahren ein Wert von 150 mmHg für den oberen, systolischen Blutdruckwert durchaus zufriedenstellend sein, so die Forscher. Damit rütteln sie an der weit verbreiteten Auffassung, wonach ein Wert von 140 mmHg möglichst nicht überschritten werden sollte. Ihre breit angelegte Literaturübersicht zu dem Thema habe aber ergeben, dass ein intensiverer Einsatz von Medikamenten bei älteren Menschen keinen deutlichen Nutzen zeige. Diese Erkenntnis sei wichtig, weil bei Blutdrucksenkern Nebenwirkungen auftreten können, die mit höherer Dosierung noch zunehmen können. Ein Beispiel dafür ist plötzlicher Blutdruckabfall, der beim Aufstehen oder beim Stehen selbst auftreten kann und mit Benommenheit und Schwindel einhergeht. Dadurch steige das Risiko eines gefährlichen Sturzes an, so die Forscher.
Nichtsdestotrotz müsse ein zu hoher Blutdruck behandelt werden, so die Forscher. „Es ist eindeutig sinnvoll, den Wert so zu kontrollieren, dass er bei 150 oder darunter liegt“, sagt David Lee, Professor für pharmazeutische Praxis an der Oregon State University. Doch gebe es mit zunehmendem Alter weniger Hinweise dafür, dass eine stringente Blutdruckkontrolle den gleichen Stellenwert einnehme wie in jüngeren Jahren. In der Zukunft sei es daher wichtig herauszufinden, welche Senioren von welcher Behandlung am meisten profitierten und so zu einem individuelleren Therapieansatz zu kommen.
HH