18.10.2017
Immer mehr junge Bundesbürger sind überzeugt, dass der medizinische Fortschritt sie ein Leben lang gesund halten werde. Prävention und ein gesunder Lebensstil ist nach der Meinung von fast 40 Prozent daher zunehmend überflüssig. Das zeigt die Studie „Zukunft Gesundheit - Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt" der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung "Die Gesundarbeiter".
Die Bereitschaft zur Gesundheitsvorsorge sinkt von Jahr zu Jahr: Der Studie zufolge verlassen sich 38 Prozent der 14- bis 34-Jährigen darauf, dass beispielsweise Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen immer besser geheilt werden können. 2016 vertrat nur knapp jeder Vierte diese Ansicht. Zudem halten 28 Prozent es für weniger wichtig, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern, da medizinische Hilfsmittel sie gesund halten werden (2016: 21 Prozent). „Diese Entwicklung ist besorgniserregend, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr junge Menschen aufgrund von Bewegungsmangel und einer ungesunden Ernährungsweise an Übergewicht leiden. Damit legen sie schon in der Jugend den Grundstein für chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen", warnt Dr. Tanja Katrin Hantke, Ärztin und Gesundheitsexpertin der Schwenninger Krankenkasse.
"Wenn es um die Themen Gesundheit und gesunde Lebensführung geht, haben junge Menschen große Bildungslücken. Im Elternhaus und in der Schule wird dieses Wissen oft nicht ausreichend vermittelt", bedauert Hantke. Immerhin hat die Mehrheit erkannt, dass hier Defizite bestehen. So wünschen sich 78 Prozent der Befragten ein Schulfach Gesundheit. Für die Studie werden jedes Jahr mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren befragt.
NK