19.01.2012
Menschen, die viel Kaffee trinken, haben ein geringeres Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Das ist schon lange bekannt. Nun haben Wissenschaftler der Wuhan University in China eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen gefunden. Ihren Erkenntnissen zufolge wird bei Kaffeetrinkern die Bildung eines bestimmten Eiweißes gehemmt, das für die Entstehung des Typ-2-Diabetes verantwortlich gemacht wird.
Aus Studien weiß man, dass Menschen, die mehr als vier Tassen Kaffee am Tag konsumieren, ein um 50 Prozent geringeres Risiko haben, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Jede zusätzliche Tasse Kaffee senkt das Risiko weiter um bis zu sieben Prozent. Wissenschaftler machen für die Entstehung der Stoffwechselerkrankung unter anderem ein bestimmtes Eiweiß verantwortlich: das human islet amyloid polypeptide (hIAPP), auch Amylin genannt. Amylin wird ebenso wie das Insulin in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Seine genaue Funktion ist noch nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass es den Blutzuckerspiegel senkt, indem es den Gegenspieler des Insulins, das Glukagon, hemmt. Wird es vermehrt gebildet und in der Bauchspeicheldrüse eingelagert, reagiert das Knochenmark mit der Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, die auf lange Sicht die Insulin-produzierenden Inselzellen der Bauchspeicheldrüse schädigen. Die Folge: Diabetes entsteht.
Die Experten haben nun untersucht, ob und wie die Inhaltsstoffe des Kaffees das Amylin beeinflussen. Unter anderem erforschten sie die Effekte von Koffein und Kaffeesäure, sowie verschiedener anderer Säuren aus dem Kaffee. Tatsächlich konnten sie dabei zwei Arten von Kaffee-Inhaltsstoffen finden, die die Bildung des hIAPP eindämmten, am stärksten war der Effekt der Kaffeesäure auf das Eiweiß. Wahrscheinlich sei sie einer der Faktoren, der erklären könne, warum Kaffeetrinker seltener Diabetes entwickeln, so die Forscher. Das Koffein hingegen hatte keinen so starken Effekt auf die Eiweiße.
KK