08.03.2012
Seit Anfang März 2012 wird ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) von den gesetzlichen Kankenversicherungen bezahlt. Diese Maßnahme soll helfen, werdende Mütter mit erhöhten Blutzuckerwerten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Bei fast vier Prozent aller werdenden Mütter in Deutschland stellen Ärzte die Diagnose Gestationsdiabetes. 2010 betraf das rund 24.000 Frauen. Doch das ist wohl nur die Spitze des Eisbergs, denn bisher war ein Blutzucker-Suchtest in den Mutterschafts-Richtlinien nicht verbindlich festgeschrieben. Den Schwangeren wurde lediglich alle vier Wochen ein Urinzucker-Streifentest angeboten. Den Blutzucker-Suchtest konnten sie nur als Selbstzahlerleistung in Anspruch nehmen.
Das hat sich nun nach einer Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen geändert. Ab sofort haben Frauen zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche Anspruch auf den Suchtest mit 50 Gramm Glukose als Kassenleistung. Bei erhöhten Werten soll sich daran eine weitere Diagnostik und Therapie anschließen. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) und andere Fachgesellschaften hatten das das seit langem gefordert.
Für werdende Mütter erhöht Schwangerschaftsdiabetes das Risiko, Bluthochdruck, Harnwegsinfekte oder Schwangerschaftsvergiftungen zu erleiden. Darüber hinaus haben sie häufiger Frühgeburten. Sie gebären übermäßig große Babys, die mitunter an einem Atemnotsyndrom, Unterzuckerungen oder Trinkschwäche leiden. "Eine angemessene Behandlung mildert nachweislich die Folgen eines Gestationsdiabetes für Mutter und Kind", sagt Dr. med. Helmut Kleinwechter, Sprecher der Leitlinien-Expertengruppe Diabetes und Schwangerschaft der DDG.
RF