25.11.2011
Ein sogenanntes Reizdarmsyndrom kann die Ursache sein, wenn ein Kind ständig unter Bauchschmerzen leidet und der Kinder- und Jugendarzt andere Krankheiten ausgeschlossen hat. Das sagt Dr. Monika Niehaus aus Weimar. Sie ist Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.
Das Reizdarmsyndrom macht sich durch wiederholte leichte bis mittelstarke Schmerzen im Bereich des Bauchnabels bemerkbar. "Diese Beschwerden treten in manchen Familien gehäuft auf. Vermutlich ist eine Überempfindlichkeit der Schmerznerven im Darm dafür verantwortlich. Wenn sich zum Beispiel bei Stress die Darmbewegungen verstärken, haben betroffene Kinder Bauchweh", erklärt Niehaus. Blähungen, Durchfall, aber auch Verstopfung treten oft zusammen mit dem Reizdarm auf.
Die Kinder- und Jugendärztin hat Tipps, wie sich die Beschwerden lindern lassen. Dabei heißt das Motto "Ablenkung statt Verstärkung": "Eltern sollten mit ihren Kindern Entspannungstechniken wie Atemtechniken, Yoga oder Fantasiereisen üben. Diese helfen, von den Bauchschmerzen abzulenken und Stress zu vermeiden. Manchmal kann auch eine Verhaltenstherapie hilfreich sein." Kinder lernen so mit dem empfindlichen Darm umzugehen, während den Schmerzen selbst möglichst wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. "Ob Pfefferminzölkapseln für Ihr Kind sinnvoll sind, darüber sollten sich Eltern beim Kinder- und Jugendarzt informieren“, rät Niehaus.
Eine Informationsbroschüre für Eltern zum Thema Bauchschmerzen bei Kindern bietet die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) auf ihrer Internetseite: Mein Kind hat Bauchschmerzen.
BVKJ/RF