17.06.2013
Italienische Forscher haben festgestellt, dass Kinder und Jugendliche mit einem erhöhten Blutdruck auch einen erhöhten Harnsäurespiegel haben. Sie vermuten daher, dass Harnsäure für die Entstehung von Bluthochdruck mit verantwortlich sein könnte. Ihre Ergebnisse erscheinen in der Juli-Ausgabe des Fachjournals "Pediatrics".
Für die Studie hatten die Wissenschaftler gut 500, zumeist übergewichtige Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis 18 Jahren untersucht. 27 Prozent von ihnen hatten Bluthochdruck, weitere 17 Prozent von ihnen hatten erhöhte Blutdruckwerte, aber noch keinen Bluthochdruck. Es zeigte sich ein klarer Zusammenhang: Je mehr Harnsäure in ihrem Blut zu finden war, desto höher war der Blutdruck. Dies galt auch dann noch, als die Forscher mögliche Störfaktoren wie Alter, Geschlecht, Pubertät, Body Mass Index und Nierenfunktion in ihren Berechnungen berücksichtigten. Die Italiener sehen dies als weiteres Indiz dafür, dass Harnsäure selbst den Blutdruck in die Höhe treiben kann.
Schon in einer früheren Forschungsarbeit war erkannt worden, dass hohe Harnsäurewerte und Bluthochdruck zusammenhängen. In jener Studie hatten Jugendliche mit hohem Blutdruck das Medikament Allopurinol erhalten – ein Mittel, das ein Enzym hemmt und so indirekt für weniger Harnsäure sorgt. In der Folge war der Blutdruck gesunken. Allerdings blieb damals offen, ob Allopurinol den Blutdruck nach unten gedrückt hatte, weil es weniger Harnsäure im Blut gab. Alternativ könnten durch die Blockade des Enzyms nämlich auch andere Prozesse im Körper unterbunden worden sein, die ansonsten den Blutdruck erhöhen.
FH