18.03.2013
Gemeinhin gilt, dass Fettarmes hilft, die schlanke Linie zu halten. US-amerikanische Wissenschaftler fanden jetzt das Gegenteil heraus – zumindest für Milch. Sie hatten untersucht, wie sich der Konsum verschiedener Milchsorten bei 2-Jährigen auf die Gewichtszunahme auswirkte.
Hierfür hatten die Forscher Trinkgewohnheiten und Gewicht von rund 11.000 Kindern zunächst im Alter von zwei und später im Alter von vier Jahren erfragt. Sie fanden heraus, dass es offenbar einen Zusammenhang zwischen fettarmer Milch und Übergewicht gibt. So tranken mehr übergewichtige Kinder Halbfett- oder Magermilch als normalgewichtige Kinder. Umgekehrt wogen Kinder, die Vollmilch oder Milch mit einem Fettanteil von zwei Prozent tranken, im Durchschnitt weniger. Und über die Hälfte der im Alter von 2 Jahren noch Normalgewichtigen, die in der Folge regelmäßig entrahmte oder teilentrahmte Milch getrunken hatten, waren im Alter von vier Jahren übergewichtig.
Die Autoren weisen in der Fachzeitschrift Archives of Disease in Childhood darauf hin, dass Eltern von dickeren Kindern verstärkt zu fettreduzierter Milch greifen, um zu verhindern, dass ihre Kleinen weiter zunehmen. Viele Eltern glaubten, dass eine niedrigere Fettaufnahme mit einer geringeren Kalorienzufuhr einhergehe. Die Realität könnte aber durchaus komplexer sein, denken die Forscher. Sie vermuten, dass das in der Milch enthaltene Fett den Appetit auf andere fetthaltige und kalorienreiche Lebensmittel reduziere – ein Effekt der bei fettarmer Milch geringer ausfalle.
Im Hinblick auf überflüssige Pfunde könnten dagegen andere Maßnahmen eher greifen, zum Beispiel weniger fernsehen, Verzicht auf zuckerhaltige Getränke, und stattdessen mehr Obst und Gemüse und mehr Bewegung, so der Rat der Wissenschaftler.
HH