10.04.2015
Zu viel Fast-Food, süße Getränke im Übermaß, zu wenig Bewegung: All dies trägt dazu bei, dass immer mehr Menschen übergewichtig sind. Wie eine aktuelle Studie aus den USA jetzt zeigt, kann gerade bei Kindern auch Stress in der Familie hierbei eine Rolle spielen.
Die Studie der University of Houston und des Texas Obesity Research Center kam zu dem Ergebnis, dass offenbar drei Stressfaktoren, die im Familienleben auftreten können, damit zusammenhängen, ob Kinder im Alter von 18 Jahren übergewichtig oder fettleibig waren. Dies waren ein zerrüttetes Familienleben, finanzielle Probleme und Gesundheitsprobleme der Mutter, berichten die Autoren der Studie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Preventive Medicine. „Die Ergebnisse zeigen, dass heranwachsende Mädchen und Jungen unterschiedlich auf familiären Stress reagieren“, sagt Professor Daphne Hernandez. So traten Übergewicht und Fettleibigkeit eher bei jungen Frauen auf, die im Verlauf ihrer Kindheit immer wieder mit Streit und Trennung in der Familie oder Geldsorgen konfrontiert worden waren. Bei Jungen wirkte sich dagegen nur ein Stressfaktor – die schlechte Gesundheit der Mutter – negativ aus.
Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass es unter Umständen nicht reicht, wenn sich Präventionsprogramme zur Vermeidung von Übergewicht nur auf eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung konzentrieren. Der Ansatz müsse breiter sein, sagt Hernandez. Eltern und Kinder, die diesen Arten von Stress ausgesetzt seien, müssten Zugang zu weiteren Hilfsangeboten haben, zum Beispiel einer Familienberatung, psychologischer Hilfe oder finanzieller Unterstützung, sagt die Forscherin. Dies könnte Kindern dabei helfen, über die Pubertät hinweg bis zum Erwachsenenalter ein gesundes Gewicht zu behalten.
HH