23.11.2012
Spaß an Bewegung statt Zocken am Computer, Obst und Gemüse statt Süßigkeiten. Ob sich Grundschüler für einen gesunden Lebensstil entscheiden, hängt davon ab, welche Informationen sie bekommen. Dies hat jetzt eine deutsche Studie herausgefunden.
Die Untersuchung räumt mit manchen Vorurteilen auf und zeigt: Schon 7- bis 9-Jährige haben ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein. "In diesem jungen Alter ist alles vorhanden, was zur Ausbildung eines gesunden Lebensstils erforderlich ist: Bewusstsein, Motivation und Wissensdurst. Nun sind wir Erwachsene gefordert, diese Impulse zu verstärken, zu erhalten und weiterzuentwickeln", erklärte der bekannte Mediziner Professor Dr. Dietrich Grönemeyer bei der Vorstellung der Studie.
Eines der wichtigsten Ergebnisse: Kinder im Grundschulalter zeigen aus eigenem Antrieb Interesse an Gesundheit. Sie möchten mehr darüber wissen, wie sie gesund bleiben können, und möchten auch selbst etwas dafür tun.
Der überraschend hohe Stellenwert der Gesundheit speist sich aus ganz verschiedenen Quellen. "Das Gesundheitsbewusstsein der 7- bis 9-Jährigen wird vor allem durch verlässliche Informationen aus der Schule, von Ärzten und aus dem Internet geprägt." Das erklärte Anja Beisenkamp, Leiterin der Untersuchung. Freunde, Fernsehen und Werbung üben dagegen einen negativen Einfluss aus: Je mehr Kinder ihr Wissen über Gesundheit aus diesen Quellen beziehen, desto niedriger ist ihr Gesundheitsbewusstsein und desto ungesünder ihr Verhalten.
"Leider beziehen viel zu viele Kinder ihr vermeintliches Wissen über Gesundheit aus der Werbung", kommentierte Grönemeyer. "Hier muss schon in der Grundschule gegengesteuert werden." Die Aussagen der Kinder unterstreichen laut dem Mediziner die Notwendigkeit eines regelmäßigen Gesundheitsunterrichtes, für den sich auch der Deutsche Kinderschutzbund einsetzt.
PEF