30.09.2013
Spezielle Mittel gegen Bluthochdruck, die sogenannten Sartane, könnten auf einem anderen medizinischen Gebiet eine neue Karriere starten: Als Gehilfen in der Krebstherapie. US-Forscher fanden in Versuchen mit Mäusen heraus, dass der Wirkstoff Losartan den Erfolg einer Chemotherapie verbessern kann.
Die Forscher konnten zeigen, dass Sartane die Wirkstoffabgabe bei einer Chemotherapie steigern, indem sie zusammengefallene Blutgefäße eines Tumors wieder öffneten. Der so verbesserte Blutfluss führte dazu, dass die Krebsmedikamente und Sauerstoff im gesamten Tumor besser bereitgestellt wurden, wie die Forscher an Mäusen mit Brust- beziehungsweise Bauchspeicheldrüsenkrebs feststellten.
Dass innere Blutgefäße von Tumoren verengen und einfallen, hängt den Forschern zufolge damit zusammen, dass spezielle Zellen in der Umgebung des Tumors vermehrt Kollagen sowie eine gelartige Substanz, die Hyaluronsäure, bilden. In verschiedenen Experimenten konnten die Wissenschaftler zeigen, dass beide Substanzen an der Verengung von Blutgefäßen innerhalb des Tumors beteiligt sind. Der Blutdrucksenker Losartan wirke, indem er die Aktivierung und Häufigkeit dieser speziellen Zellen verringere, berichten die Wissenschaftler in Fachzeitschrift Nature Communication.
Während eine Behandlung mit Losartan alleine kaum Auswirkungen auf das Krebswachstum hatte, konnte eine Kombination mit Chemotherapie das Wachstum verlangsamen und das Leben der Mäuse verlängern. Die Forscher hoffen nun, dass diese Mittel gegen Bluthochdruck auch bei menschlichen Krebspatienten helfen können, die Lebenserwartung zu erhöhen. Dies soll nun in einer ersten klinischen Studie untersucht werden.
HH