Gesundheit

Krebs: Woher hat die Krankheit ihren Namen?

ZOU  |  07.05.2024

Krebserkrankungen sind schon seit der griechisch-römischen Zeit bekannt. Aus dieser Zeit stammt auch der Name der "Krebs".

Weibliche Hand, hält eine rosa Schleife als Symbol für Brustkrebs.
Krebserkrankungen gibt es schon seit der Antike. Damals verglichen Ärzte Brustkrebstumoren mit der Form einer Krabbe - eine mögliche Erklärung, woher das Wort "Krebs" stammt.
© Liudmila Chernetska/iStockphoto

Das Wort Krebs stammt aus dem späten fünften und frühen vierten Jahrhundert v. Chr., als Ärzte das Wort „karkinos“ – altgriechisch für Krabbe – zur Beschreibung bösartiger Tumoren verwendeten. Damals waren fortgeschrittene Krebserkrankungen inoperabel und es gab keine Medikamente, die ausreichend stark waren, um die Schmerzen zu lindern.

Eine der frühesten Beschreibungen stammt aus dem vierten Jahrhundert vor Christus: Satyros, Tyrann der Stadt Herakleia am Schwarzen Meer, hatte starke Schmerzen und Krämpfe durch Krebs in der Leistengegend, an dem er mit 65 Jahren starb. Zu der Zeit nahmen sich viele Krebskranke das Leben, um der Qual ein Ende zu setzen, zum Beispiel der Dichter Silius Italicus.

Warum ist die Krankheit Krebs nach einem Tier benannt?

Schon in der Antike fragten sich die Menschen, warum Ärzte die Krankheit nach einem Tier benannten. Eine Erklärung war, dass die Krabbe ein aggressives Tier ist, so wie sich eine Krebserkrankung aggressiv ausbreitet. Eine andere Erklärung war, dass die Krabbe einen Teil des Körpers einer Person mit ihren Krallen festhalten und schwer zu entfernen sein kann, ebenso wie Tumoren.

Möglicherweise lag es auch am Aussehen, denn der Arzt Galen (129–216 n. Chr.) verglich Brustkrebstumoren mit der Form einer Krabbe: „Wir haben in den Brüsten oft einen Tumor gesehen, der genau wie eine Krabbe aussieht. So wie dieses Tier auf beiden Seiten seines Körpers Füße hat, so sind auch bei dieser Krankheit die Venen der unnatürlichen Schwellung auf beiden Seiten ausgedehnt und bilden eine krabbenähnliche Form.“

Über die Ursachen waren sich die Ärzte der Antike uneinig. Eine weit verbreitete alte medizinische Theorie besagte, dass Krebs durch ein Ungleichgewicht der Körpersäfte entstehe. Der Arzt Erasistratos (ca. 315–240 v. Chr.) zweifelte dies an, hatte aber auch keine bessere Erklärung.

Wie Krebs in der Antike behandelt wurde

Behandelt wurde damals mit pflanzlichen (Gurke, Narzissenknolle, Rizinuspflanze, Bitterwicke, Kohl), tierischen Arzneimitteln (zum Beispiel die Asche einer Krabbe) und Metallen (unter anderem Arsen). Der Arzt Galen behauptete, dass es ihm durch solche Medikamente, Brechmittel und Einläufe manchmal gelungen sei, neu auftretende Krebserkrankungen verschwinden zu lassen oder das weitere Wachstum zu verhindern. Er sagte jedoch auch, dass eine Operation notwendig sei, wenn diese Methoden versagten – was sehr gefährlich war, weil die Patienten häufig durch den Blutverlust starben. Am erfolgreichsten wurde bei Brustkrebs operiert: Der Arzt Leonidas (2.-3. Jh. n. Chr.) entfernte Tumoren in der Brust und stoppte die Blutungen dabei durch Kauterisieren (Verbrennen).

Heute sind mehr als 200 verschiedene Krebsarten bekannt. Etwa jeder fünfte Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Man nutzt Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung, um bessere Heilungschancen zu haben. Viele Betroffene können so erfolgreich behandelt werden, dass ihre Lebenserwartung nicht verkürzt ist. Doch ein allgemeines Heilmittel gegen Krebs gibt es noch nicht: Im Jahr 2022 gab es weltweit etwa 20 Millionen neue Krebsfälle und 9,7 Millionen Krebstote.

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