09.03.2017
Kleine Männer haben möglicherweise ein höheres Risiko, frühzeitig eine Glatze zu bekommen. Das zumindest lässt eine Studie vermuten, in der sich Wissenschaftler auf Spurensuche im Erbgut begeben haben. Die Körpergröße war allerdings nicht der einzige Faktor, der mit frühzeitigem Haarausfall in Verbindung stand.
Frühzeitiger Haarausfall steht den Ergebnissen zufolge mit einer Reihe verschiedener Körpermerkmale und Krankheiten in Zusammenhang. „Wir konnten 63 Änderungen im menschlichen Genom identifizieren, die das Risiko für frühzeitigen Haarausfall erhöhen“, erklärt Studienautorin Dr. Stefanie Heilmann-Heimbach von der Universität Bonn. Einige dieser Änderungen stünden im Zusammenhang mit anderen Merkmalen, zum Beispiel einer geringen Körpergröße, einem früheren Eintritt in die Pubertät und verschiedenen Krebserkrankungen. So bestätigten die genetischen Befunde auch den Zusammenhang zwischen Haarausfall und einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs. Der schon früher identifizierte Zusammenhang mit Herzerkrankungen stellte sich jedoch komplizierter dar, denn die Forscher fanden hier sowohl Gene, die das Risiko senken, als auch Gene, die das Risiko erhöhen können.
Zudem zeichneten sich Verbindungen zu heller Hautfarbe und erhöhter Knochendichte ab. Darüber hinaus liefere der Blick auf die Gene neue Hinweise auf die biologischen Ursachen des Haarausfalls. Offensichtlich seien neben den Zellen des Haarfollikels auch in der Kopfhaut befindliche Immun- und Fettzellen am Haarausfall beteiligt. „Männer mit frühzeitigem Haarausfall müssen nun aber nicht besorgt sein“, sagt Prof. Dr. Markus Nöthen von der Universität Bonn. Die Risiken für Krankheiten seien dadurch nur geringfügig erhöht. Für die Studie untersuchte das internationale Forscherteam das Erbgut von mehr als 20.000 Studienteilnehmern aus sieben Ländern.
HH