09.09.2011
Das Expertenteam untersuchte 197 Läufer, die an 10-Kilometer- und 5-Kilometer-Wettkämpfen teilnahmen und durchaus über Wettkampferfahrung verfügten. Gut zwei Drittel der Läufer richtete sich nach dem eigenen Durst. Je älter, erfahrener und auch schneller die Läufer aber waren, desto häufiger erfolgte die Flüssigkeitsaufnahme nach einem festgesetzten Plan. Immerhin 36,5 Prozent der Läufer richten sich nach solchen Trink-Schemata. 8,9 Prozent trinken sogar so viel wie möglich.
Eine solche "Überwässerung" des Körpers kann schlimme Folgen haben. In den letzten Jahren habe es nach Angabe der Experten 12 bewiesene und 8 vermutete Todesfälle aufgrund einer sogenannten Hyponatriämie bei Läufern gegeben. Dabei wird der Gehalt des lebenswichtigen Elektrolyts Natrium im Blut durch die erhöhte Flüssigkeitszufuhr extrem verringert – das Blut wird regelrecht verdünnt. Die Folge: Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrung und Krämpfe. In extremen Fällen droht Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma.
Das Gerücht, dass bei langen Läufen die größte Gefahr vom "Austrocknen" ausgeht, hält sich hartnäckig. Über die Hälfte der Jogger greift dann zu Sportgetränken, die Elektrolyte enthalten und so einem Natriumverlust vorbeugen sollen. Tatsächlich aber sind es gerade die extremen Mengen, egal ob Wasser oder Sportdrinks, die am häufigsten zur Hyponatriämie führen. Experten empfehlen Joggern daher, nur zu trinken, wenn sie wirklich durstig sind. Dass man während eines Langstreckenlaufs etwas Flüssigkeit und damit auch ein paar Pfunde verliert, sei ganz normal und kann hinterher durch ein normales Trinkverhalten wieder ausgeglichen werden.
KK