09.05.2014
Selbst wenn bei frisch Verliebten nach wenigen Wochen der erste Gefühlsrausch nachlässt, haben Liebe und Romantik durchaus eine nachhaltige Wirkung. Das zeigten die Psychologen in ihrer Studie, in der sie sich auf neurotische Menschen konzentrierten. „Neurotische Menschen sind eher ängstlich, unsicher und schnell reizbar, sie neigen zu Depressionen, haben häufig ein geringes Selbstwertgefühl und sind oft unzufrieden mit dem Leben“, erklärt Studienautorin Dr. Christine Finn. Während einer Liebesbeziehung wurden sie jedoch emotional stabiler und ihre Persönlichkeit festigte sich, fasst die Psychologin aus Jena die Studienergebnisse zusammen.
„Die positiven Erfahrungen und Emotionen mit dem Partner verändern die Persönlichkeit nicht direkt, sondern indirekt – durch die Veränderung der Denkstrukturen und der Wahrnehmung von vermeintlich negativen Situationen“, betont Finn. Vereinfacht gesagt: Die Liebe hilft, zuversichtlicher durch das Leben zu gehen und nicht mehr so schnell den Teufel an die Wand zu malen. Diesen Effekt konnten die Wissenschaftler sowohl bei Männern als auch bei Frauen beobachten. Professor Dr. Franz J. Neyer, Koautor der aktuellen Veröffentlichung, ergänzt: „Junge Erwachsene, die eine Beziehung eingehen, können nur gewinnen!“ Für Menschen, die unter Depressionen oder Angststörungen leiden, enthalten die Ergebnisse ebenfalls eine positive Botschaft: „Eine ganze Persönlichkeit lässt sich zwar nur schwer umformen, doch unsere Untersuchung bestätigt: Negatives Denken lässt sich abtrainieren!“, sagt Finn.
RF