12.12.2013
Die Wissenschaftler der Universität Lund stützten sich auf Daten, die in einem Zeitraum von fast 30 Jahren erhoben wurden. Ihr Ergebnis: Die Väter von Frauen, die an lobulärem Brustkrebs erkrankt waren, litten fast doppelt so häufig ebenfalls an einer Krebserkrankung, wie die Väter von Frauen mit anderen Brustkrebserkrankungen. Besonders häufig trat bei den Vätern Prostatakrebs auf.
Die Wissenschaftler haben auch den Einfluss von Großeltern und anderer Familienmitglieder untersucht, aber das erhöhte Risiko war direkt an die Krebserkrankung des Vaters gekoppelt. "Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Tochter eines Mannes mit der Diagnose Krebs eher einen Tumor der Brustdrüsenläppchen bekommt – es bedeutet, wenn sie an Brustkrebs erkrankt, dann eher an einem der Brustdrüsenläppchen“, erläuterte Onkologin Carolina Ellberg die Ergebnisse.
Den Grund für die Verbindung kennen die Wissenschaftler noch nicht. Ursprünglich gingen sie von einer gemeinsamen hormonellen Ursache aus, da über 60 Prozent der Brusttumoren eine solche Abhängigkeit zeigen und diese auch bei Prostatakrebs eine Rolle spielt. Allerdings zeigte sich die Erhöhung des Risikos auch noch, nachdem die Forscher die Väter mit Prostatakarzinom aus der Analyse entfernt hatten. Daraus folgt, dass jede Krebserkrankung des Vaters das Risiko für lobuläre Tumoren bei der Tochter erhöht.
Lobulärer Brustkrebs entwickelt sich ausgehend von den Drüsenläppchen (Lobuli). Sein Anteil an allen Brustkrebsformen beträgt zwischen 5 und 15 Prozent. Mit über drei Vierteln der Fälle deutlich häufiger ist der Brustkrebs der Milchgänge (duktales Mammakarzinom). Besonders tückisch beim lobulären Brustkrebs: Er ist im Anfangsstadium nur schwer zu diagnostizieren.
MP