20.09.2012
Die Geschmacksknospen von übergewichtigen Kindern und Jugendlichen scheinen weniger sensibel zu sein, als bei ihren normalgewichtigen Altersgenossen, berichten deutsche Forscher in der Fachzeitschrift Archives of Disease in Childhood. Dies könnte sich darauf auswirken, wie viel Kinder essen.
Stark übergewichtige Kinder und Jugendliche können die fünf Geschmacksrichtungen bitter, süß, salzig, sauer und umami, was so viel wie herzhaft bedeutet, schlechter identifizieren, so die Ergebnisse der Studie. Dies galt vor allem für salzig, bitter und umami. Den süßen Geschmack erkannten alle Studienteilnehmer richtig, doch stuften dicke Kinder die Intensität häufig niedriger ein als ihre Altersgenossen. Die Ergebnisse könnten darauf hindeuten, dass dicke Kinder möglicherweise mehr essen, um das gleiche Geschmackserlebnis wie Kinder mit normalem Gewicht zu erlangen, vermuten die Autoren.
Die Wissenschaftler aus Berlin und Dresden hatten in ihrer Studie rund 200 Kinder im Alter zwischen sechs und 18 Jahren darauf getestet, inwieweit sie einen Geschmack erkennen, verschiedene Geschmacksrichtungen unterscheiden und die Stärke eines Geschmacks bestimmen können. Weitere Ergebnisse ihrer Arbeit: Mädchen und ältere Kinder waren besser darin, die verschiedenen Geschmacksrichtungen zu identifizieren. Am besten konnten die Kinder zwischen salzig und süß unterscheiden. Am meisten Schwierigkeiten bereitete die Unterscheidung zwischen salzig und sauer sowie zwischen salzig und umami.
HH