03.11.2014
Neben Psycho-, Physio- und Ergotherapie, Sport und komplementären Verfahren wie Akupunktur sind schmerzlindernde Medikamente unverzichtbarer Bestandteil der Behandlung eines Chronischen Schmerzsyndroms, erklärt Apotheker Danny Neidel, Pressesprecher der Landesapothekerkammer Thüringen. Je nach Stärke und Wirkungsart unterscheidet man hier vier Gruppen: einfache, auch fiebersenkende Mittel wie Paracetamol, schmerz- und entzündungshemmende nicht-steroidale Antirheumatika wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Ibuprofen, starke Schmerzmittel auf Opioid-Basis wie Morphin und nicht zuletzt Antidepressiva und Antikonvulsiva, die teilweise ebenfalls schmerzlindernd wirken. Bei entzündungsbedingten Schmerzen können pflanzliche Arzneimittel wie Teufelskralle, Brennnessel oder Weidenrinde eine gute Ergänzung sein.
„Je nach Schmerzart, -intensität und -ursache kombiniert man meist verschiedene Mittel, die auf unterschiedliche Art ins Schmerzgeschehen eingreifen“, erläutert Neidel. „Damit sie optimal wirken, ist die regelmäßige Einnahme nach festem Zeitschema extrem wichtig – am besten lässt man sich dazu in der Apotheke beraten.“ Bei Muskel- und Gelenkschmerzen kommen auch Schmerz-Pflaster, -Cremes oder -Gele zum Einsatz. Diese haben oft weniger Neben- und Wechselwirkungen als Präparate, die z.B. in Tablettenform eingenommen werden. Dadurch können sie auch gut mit Kortison-Präparaten, Mitteln gegen Bluthochdruck oder Gerinnungshemmern kombiniert werden, weiß der Apotheker.
Von einem Chronischen Schmerzsyndrom spricht man, wenn der Dauerschmerz länger als drei bis sechs Monate anhält. Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen – mit dem Schmerz zu leben, ist das oberste Therapieziel, denn das Schmerzgedächtnis lässt sich kaum löschen.
RF