13.03.2017
Werden Kinder in der Schule gemobbt, bedeutet das sozialen Dauerstress. Eine solche andauernde psychische Belastung könnte auf lange Sicht das Risiko für chronische Krankheiten ansteigen lassen. Davor warnen Forscher aus den USA in der Fachzeitschrift Harvard Review of Psychiatry.
Mobbing in der Kindheit kann sich bis ins Erwachsenenalter auswirken und das Risiko für Herzkrankheiten, Depressionen oder Diabetes erhöhen. Dies berichten die Forscher um Dr. Susanna Tye von der Mayo Clinic in Rochester, die die bestehende Literatur zu diesem Thema analysiert hatten. Grundsätzlich stelle jede Form von Dauerstress für den Körper eine Belastung dar. Ist der Stress stark, aber nur von kurzer Dauer, kann der Körper dies oft ausgleichen und sich anschließend wieder erholen. Anders sieht es bei anhaltendem Stress aus. Hier könne sich die psychische Last aufsummieren und körperliche Prozesse beeinflussen, die ihrerseits für diverse Krankheiten sorgen. Darüber hinaus könne Stress in jungen Jahren beeinflussen, wie der Körper später auf Stressauslöser reagiere, so die Wissenschaftler.
Zwar sei es anhand der Studie nicht möglich, eine Aussage über Ursache und Wirkung zu treffen. Nichtsdestotrotz könnte Mobbing als eine Form von chronischem sozialem Stress deutliche Konsequenzen für die spätere Gesundheit haben, wenn nichts dagegen getan werde, so Studienautorin Tye. Es sei wichtig, die biologischen Prozesse zu erkennen, die psychologische und körperliche Phänomene miteinander verbinden – ihre langfristigen Folgen für die Gesundheit eingeschlossen.
HH