10.10.2011
Wenn man gesunde Mäuse mit viel fettreicher Nahrung füttert, geht es ihnen wie Menschen: Die sogenannte Glucosetoleranz, die Fähigkeit diese Zuckerart sinnvoll zu verwerten, geht verloren. Der Blutzucker steigt, Typ-2-Diabetes entsteht. Forscher um Professor Dr. Shin-Ichiro Imai, Universität von Washington (USA), haben diese Entwicklung mit einer körpereigenen Substanz, die im Stoffwechsel der Zellen eine wesentliche Rolle spielt, zumindest bei Mäusen wieder rückgängig gemacht.
"Nachdem die Mäuse Nikotinamid-Mononukleotid (NMN) bekommen hatten, normalisierte sich der Stoffwechsel der weiblichen Mäuse wieder", erläuterte der Wissenschaftler. "Bei den Männchen war die Wirkung weniger ausgeprägt, aber trotzdem deutlich sichtbar." Dies seien vielversprechende Entdeckungen, so Imei, denn die Substanz wirke bei Menschen und Mäusen auf die gleiche Weise. Wie dies bei Patienten mit Typ-2-Diabetes sei, müssten weitere Untersuchungen zeigen, die für die nahe Zukunft geplant seien.
NMN ist ein körpereigener Stoff, der die Energiegewinnung des Körpers beeinflusst. Die Studie zeigte, dass zunehmendes Alter und fettreiche Ernährung den Energiehaushalt negativ beeinflussen. Dadurch steigt das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes. Imai hofft, die Wirkung von NMN bald auch am Menschen testen zu können. Dazu seien jedoch zunächst Studien nötig, die den Zusammenhang von verabreichter Dosis und erzielter Wirkung klärten.
MP