13.11.2014
Sie stützen sich dabei auf die Erkenntnisse einer australische Studie des Forscherteams um den Neurologen Dr. Tim Spelman vom Royal Melbourne Hospital. Demnach sei es für den Krankheitsverlauf von MS-Patienten umso besser, je dichter sie am Äquator wohnten. In der Studie verzögerte jeder Breitengrad weiter in Richtung Äquator einen MS-Schub um rund drei Tage.
Wie die australischen Forscher in der Fachzeitschrift Annals of Neurology berichten, folgen die Krankheitsschübe offenbar einem wiederkehrenden Muster: Sie treten besonders häufig zu Beginn des meteorologischen Frühjahrs auf, also nach der geringen UV-Strahlung im Winter, und besonders selten im Herbst. Zwischen dem UV-Strahlungstief im Winter und dem Auftreten der Schübe im Frühjahr lag im Schnitt ein Zeitraum von knapp drei Monaten. Dieser Zeitraum verkürzte sich, je weiter die Menschen vom Äquator entfernt lebten.
Die Wissenschaftler vermuten, dass dies mit dem Vitamin D zusammenhängen könne. Der Spiegel dieses Vitamins, das in der Haut durch Sonnenlicht entsteht, ist nach der dunklen Jahreszeit erniedrigt. Und Menschen mit einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel würden früher einen Mangel erleiden, der wiederum die Wahrscheinlichkeit von Schüben erhöhen könnte.
Bei der Schuppenflechte, einer anderen Autoimmunerkrankungen, bei der ebenfalls entzündliche Prozesse eine Rolle spielen, habe sich die Therapie mit UV-Licht bereits durchgesetzt, berichten die Experten von der DGN und vom KKNMS. Ob diese auch bei MS wirken könnte, wisse man jedoch noch nicht.
DGN/KKNMS/HH