29.08.2014
Ein Zuviel an Salz im Essen schadet nicht nur Bluthochdruck-Patienten. Argentinische Forscher haben in einer Studie herausgefunden, dass sich auch Menschen mit Multipler Sklerose (MS) im Hinblick auf Salz lieber zurückhalten sollten. Bei MS-Patienten, die viel Speisesalz verzehrt hatten, verschlechterten sich demnach die Symptome der Krankheit und die Krankheit selbst schritt schneller fort.
Diesen Schluss leiten der Neurologe Dr. Mauricio Farez vom Raúl Carrea Institute for Neurological Research in Buenos Aires und seine Kollegen aus ihrer Studie ab, deren Ergebnisse im medizinischen Fachblatt British Medical Journal veröffentlicht wurden. Die Wissenschaftler hatten Blut- und Urinproben von 70 MS-Patienten in einen Zeitraum von neun Monaten dreimal auf ihren Gehalt an Salz untersucht. Im Anschluss beobachteten die Forscher zwei Jahre die neurologische Gesundheit der Studienteilnehmer.
Es zeigte sich, dass der Konsum von Kochsalz, chemisch Natriumchlorid, bei den Studienteilnehmern im Mittel bei vier Gramm pro Tag lag, wobei die Spanne von weniger als 2 Gramm bis 4,8 Gramm und darüber reichte. Teilnehmer, die besonders viel Salz zu sich nahmen, hatten mehr Krankheitsschübe, bei denen sich die Symptome verschlechterten. Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen und Scans konnten die Forscher zudem feststellen, dass bei jener Gruppe auch die Erkrankung selbst schneller fortschritt.
Ob das Natriumchlorid allerdings tatsächlich auch die Ursache für die Verschlimmerung sei, lasse sich mit dieser Art der Studie, einer Beobachtungsstudie, jedoch nicht ziehen, schränken die Forscher ein. Frühere Studien hatten bereits angedeutet, dass sich Salz auf die gegen den eigenen Körper gerichtete Immunreaktion bei Multipler Sklerose auswirke.
HH