Was steckt hinter einem Kombipräparat?
Mayer: Es gibt zwei Varianten von Kombinationspräparaten. Zum einen solche, die neben dem Wirkstoff einen speziellen Hilfsstoff enthalten. Dieser sorgt dafür, dass das Medikament besser und möglicherweise auch länger im Körper wirkt. Zum anderen solche, die mehrere Wirkstoffe enthalten. Diese bekämpfen auf verschiedene Weise die Symptome einer Krankheit.
Könnten Sie ein Beispiel für die Hilfsstoffe nennen?
Mayer: Diese kommen zum Beispiel bei Parkinsonmedikamenten zum Einsatz, die den Wirkstoff Levodopa enthalten, eine Vorstufe von Dopamin. Der Hilfsstoff sorgt dafür, dass der Arzneistoff vom Körper nicht so schnell abgebaut wird.
Und bei den Kombinationsarzneimitteln mit mehreren Wirkstoffen?
Mayer: Hier fallen mir zum Beispiel Medikamente ein, die einen zu hohen Blutdruck senken. Diese gibt es mittlerweile in 2-in-1- oder sogar in 3-in-1-Kombinationen. Sie finden sich mittlerweile sogar in den ärztlichen Behandlungsleitlinien.
Welchen Grund gibt es, "Kombis" einzusetzen?
Mayer: Bei einem zu hohen Blutdruck reicht ein Wirkstoff oft nicht aus, um diesen ausreichend zu senken. Deswegen lohnt es sich mitunter, auf die genannten 2-in-1- oder 3-in-1-Kombinationen zurückzugreifen. Ähnliches gilt auch für Atemwegserkrankungen wie Asthma oder die COPD.
Gibt es noch weitere Gründe?
Mayer: Die sogenannte Therapietreue. Vielen Patienten fällt es leichter, nur eine statt zwei oder drei Tabletten einnehmen zu müssen. Dieser Vorteil macht sich vor allem bemerkbar, wenn die Erkrankung zwar gefährliche Folgen nach sich ziehen kann, aber am Anfang noch keine Beschwerden verursacht. Das gilt etwa für den bereits erwähnten Bluthochdruck.
Wie sieht es mit Nachteilen aus?
Mayer: Hier geht es in erster Linie um die Finanzen. Kombipräparate kosten in der Regel mehr als die Einzelsubstanzen zusammen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Peter Erik Felzer.