06.01.2016
Die Forscher fanden heraus, dass der Krankheitserreger Streptococcus pneumoniae, der Lungen-, Hirnhaut-, Mittelohr- und Nasennebenhöhlen-Entzündungen auslösen kann, in Nasen von Kindern nicht vorkam, in denen größere Mengen des harmlosen Bakteriums Corynebacterium accolens anzutreffen waren. Wie Untersuchungen im Labor zeigten, verändern diese friedlichen Nasenbewohner ihr Umfeld offenbar so, dass sich die Bedingungen für die Krankheitserreger verschlechtern und diese nicht mehr so gut wachsen können. Dies geschieht, indem sie bestimmte Fette von der Hautoberfläche mit Hilfe eines Enzyms in freie Fettsäuren umwandeln, die auf die Streptokokken antibakteriell wirken. Das berichten Studienleiterin Dr. Katherine P. Lemon und Kollegen vom Forsyth Institute in den USA im Fachmagazin mBio.
Ihre Erkenntnisse könnten den Weg zu weiteren Studien ebnen, in denen untersucht wird, ob das harmlose Bakterium dabei helfen kann, den Krankheitserreger in Schach zu halten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Streptococcus pneumoniae jedes Jahr für mehr als eine Million Todesfälle verantwortlich. Davon betroffen sind vor allem Kinder in Entwicklungsländern. Obwohl sich bei den meisten Menschen, bei denen dieser Erreger anzutreffen sei, keine Krankheiten entwickelten, erhöhe sich durch die Besiedlung das Risiko der Verbreitung von Infektionen, so die Forscher.
HH