ArzneimittelGesundheit

Nasenspray könnte vor Covid-19 schützen

Dr. Karen Zoufal  |  11.11.2020

Forschern aus den USA ist es gelungen, ein Antivirusmittel zu entwickeln, das als Nasenspray angewendet die Übertragung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 bei Frettchen verhinderte. Da die Lungen dieser Tiere den menschlichen ähneln, bestehen gute Chancen, dass das Nasenspray auch Infektionen bei Menschen verhindern kann.

Forscher haben ein vielversprechendes Nasenspray entwickelt, das vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus schützen könnte.
Forscher haben ein vielversprechendes Nasenspray entwickelt, das vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus schützen könnte.
© iStock.com/puhhha

Die Forscher der Columbia University haben ein spezielles Lipopeptid entwickelt, welches das neuartige Coronavirus daran hindert, sich an Zellen zu heften und in diese einzudringen. Bei diesem Prozess entfaltet das Coronavirus ein Protein auf seiner Virushülle, das sich dann zu einem kompakten Bündel zusammenzieht. Dadurch kann das Virus mit der Zelle verschmelzen. Das neu entwickelte Lipoprotein klemmt sich in den entfalteten Bereich und verhindert, dass die kompakte Form entsteht.

Schutzwirkung für 24 Stunden

Das Lipoprotein haben die Forscher sechs Frettchen in die Nasen verabreicht. Diese wurden dann zusammen mit zwei weiteren Frettchen untergebracht, die nur ein salzhaltiges Nasenspray erhalten hatten. Nachdem ein weiteres, mit SARS-CoV-2 infiziertes Frettchen dazugesetzt wurde, war nach 24 Stunden keines der behandelten Frettchen infiziert, aber alle Tiere, die nur ein salzhaltiges Nasenspray bekommen hatten. Dabei war das Lipoprotein-Spray gut verträglich.

Das antivirale Lipopeptid ist kostengünstig herzustellen, hat eine lange Haltbarkeit und muss nicht gekühlt werden. Es ist leicht zu verabreichen, und bietet ersten Versuchen zufolge einen sofortigen Schutz, der mindestens 24 Stunden anhält. Damit erscheint ein solches Nasenspray ideal, um die Ausbreitung von Covid-19 zu stoppen. Die Wissenschaftler hoffen, schnell weitere Versuche am Menschen durchführen zu können, um die Schutzwirkung zu bestätigen.

Quelle: DOI 10.1101/2020.11.04.361154

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